„Unfassbare Gänsehautstimme“ – Badische Zeitung, 18.10.2022, Konzertbericht

In die Herzen der Zuhörer - Judith Tellado Band sorgte im Hartheimer Salmen für Gänsehaut

Man nehme eine sehr sympathische Frau, eine unglaubliche Stimme, etwa eine Mischung aus Ella Fitzgerald, Dinah Washington und Betty Carter, gebe dazu ganz viel südamerikanisches Temperament, ein ansteckendes Lachen, eine gute Prise Witz, eine virtuose Band und jede Menge toller Songs, dann erhält man in etwa die Judith Tellado Band, die am Samstag, den 15. Oktober im Gasthaus Zum Salmen in Hartheim das Publikum bezauberte. Die in Puerto Rico geborene Wahlhamburgerin Judith Tellado entführte das Publikum auf eine ganz besondere Reise durch ihre Welt und verbreitete ihre ganz besondere Magie. Sie infizierte das Publikum mit ihrer puren Lebensfreude und spann, mit hinreißendem Akzent, amüsant und mit viel Fantasie Geschichten um ihre Songs, die teilweise tiefen Einblick in ihr Leben gewährten. Getreu ihre Philosophie, den Moment zu genießen sang sie mit einer unfassbaren Gänsehautstimme mit so viel Inbrunst, dass man völlig Raum uns Zeit vergaß. Mal melancholisch und nachdenklich, Mal leidenschaftlich und treibend, aber immer mit ihrem unbändigen lateinamerikanischen Temperament gewürzt, faszinierte sie mit Samba- und Salsa-Rhythmen, aber auch und ganz viel Jazz und Blues. Für die meisten Arrangements zeichnet ihr Mann, Georg Sheljasov aus Staufen, verantwortlich, der in der Band an der Gitarre und am Flügel brillierte, die Texte schreibt die Künstlerin alle selbst. "Nebenbei" war sie auch für den Rhythmus verantwortlich, wobei sie hauptsächlich ein Güiro (ein langes, hohles Rhythmusinstrument), aber auch Shaker oder eine Snare Drum (kleine Trommel) mit Jazz-Besen benutzt. Eine weitere solide Basis war der verlässliche und pulsierende Kontrabass von "Chico" Martin, und last but not least vervollständigte "Kimo" Eiserbeck das Quartett, der den wunderbaren Sound mit seinem Saxophon und teilweise an der Querflöte veredelte. Am Ende verneigten die Künstler sich noch vor dem Team des Salmen und vor deren "faszinierendem" ehrenamtlichen Einsatz, der viel mehr Zuspruch verdienen würde, aber immer noch gibt es (zu) viele Leute, die den Salmen in Hartheim nicht kennen. Die Musiker versprachen, dagegen zu tun was in ihrer Macht stände. Da der Applaus auch nach einer längeren Zugabe nicht enden wollte, kam das Publikum noch in den Genuss eines wunderbaren Boleros, den Judith Tellado mit einer berührenden Liebeserklärung an ihren Mann einleitete. Nur eine Gitarre und die samtene, aber kraftvolle und leidenschaftliche Stimme der Künstlerin trafen wiederholt mitten in die Herzen der Zuhörer und setzen einem kostbaren Abend die Krone auf.“ (kob)

Link: https://www.badische-zeitung.de/in-die-herzen-der-zuhoerer-x1x--220777142.html

„Das Duo Tellado/Sheljasov möchte man am liebsten in Dauerschleife hören“ – Lippstädter Zeitung, 10.08.2022, Konzertbericht
Vom Abschied nehmen und Wurzeln schlagen

Von Puerto Rico ins Weserbergland: die Sängerin Judith Tellado ist neugierig und lebensfroh genug, die Welt und ihre Menschen jeden Tag aufs Neue zu erforschen. Am Sonntagnachmittag verzauberte die 44-jährige, die seit 2008 in Deutschland lebt, beim “Jazz & Bike”-Konzert des Lippstädter Jazzclub ein Genießerpublikum. 

Von Marion Heier

Dedinghausen – Überall Fahrräder vom Eingang des Ateliers T8. Viele der Jazzclub-Freunde sind vom Rathausplatz mit dem Fahrrad zum Ateliergarten nach Dedinghausen gekommen, um sich von karibischen Rhythmen verwöhnen zu lassen. Es ist ein perfekter Sommernachmittag. Ein lauschiges Plätzchen im grünen, milder Sonnenschein und eine leichte Brise, ein Glas Wein, ein Bier, eine Currywurst: allein das Rahmenprogramm sorgt für Urlaubsatmosphäre, die das Duo Tellado und Sheljasov mit seiner so unbeschwerten, unaufdringlichen Musik krönt. Judith Tellado ist begnadet kommunikativ, alles an ihr wirkt unangestrengt, es fließt einfach aus ihr heraus. Sie plaudert, erzählt von ihrer Familie, ihre Motivation, ihrer gemeinsamen Zeit mit ihrem Mann Georg Sheljasov in Hamburg und ihrer Leidenschaft, Lieder zu komponieren mit Texten, die sich den Menschen und lebensbejahenden Botschaften widmen. Tellado ist eine begnadete Optimistin. Sie singt von der zweiten Chance im Leben für jeden, von der Liebe, von Vertrauen und Dankbarkeit, vom Schönen, vom Leben im Moment. Das wird stimmungsvoll verpackt in den Klang in der Karibik, den sie in einer Melange aus Jazz, Bolero und Singer-Songwriter-Anklängen im Herzen trägt. Sheljasov ist ihr ein wunderbarer und achtsamer Begleiter, der an Gitarre und Piano die Lieder in spanischer, portugiesischer und englischer Sprache in einen Easy Listening Sound einbettet, der alles andere als einfach, sondern von Jazz und seinen beschwingten Rhythmen durchwirkt ist. Ganz viel Charakter verleiht ihnen Tellado mit ihrer warmen und ausdrucksstarken Stimme, die so uneingeschränkt variieren kann, die so fließt, so wohlgefällig temperiert und farbenreich ausmalen kann. Die spanische und portugiesische Sprache tut ihr Übriges dazu. Wer Omara Portuondo kennt, weiß um die dichte Atmosphäre dieser Musik, die so viel Gefühl transportieren kann. Es sind Titel der letzten Alben wie „Galego“, „Right Said Eddy“, oder „Rooftop Groove", die Tellado gemeinsam mit Paulo Pereira geschrieben und eingespielt hat, aber auch „Yerba Mala“ oder „Guayaba“, die immer eine Geschichte in sich tragen, von Veränderung, vom Abschiednehmen, vom Wurzeln schlagen. Dazu spielt sie die Percussion am Snare und am Güiro, einer hölzernen mit Nüssen gefüllten Reibe. Das Duo Tellado und Sheljasov möchte man am liebsten in Dauerschleife hören. „Genießt die Musik, das passiert nur einmal“, sagt sie zu Beginn des Konzertes im Garten. Und ja, es wurde ein einzigartiger Nachmittag voller Sonne im Leben.

 

"Mit einer fantastischen Stimme begeistert Judith Tellado im Kongresshaus“ – Neue Presse Coburg, 06.07.2021, Konzertbericht
Latin Flair im Kongresshaus 

Maja Engelhardt, 06.07.2021

Judith Tellado und Paulo Pereira faszinieren ihr Publikum im Kongresshaus. Die temperamentvollen Musiker begeistern mit variantenreichem Jazz und witzigen Anekdoten.

Coburg - Mit dem Singen hat sie, ihrer Meinung nach, erst „spät“ angefangen, mit 30, ein Jahr, nachdem sie nach Deutschland kam, doch es hat sich gelohnt: mit einer fantastischen Stimme begeistert die gebürtige Puerto-Ricanerin Judith Tellado im Kongresshaus Rosengarten ihr fasziniertes Publikum. Mit im Gepäck hat das karibische Energiebündel den deutsch-portugiesischen Saxofonisten Paulo Pereira sowie Ehemann Georg Sheljasov am Klavier und an der Gitarre, Werner Kolb am Kontrabass und Knud Feddersen als Schlagzeuger. Das Quintett, das aus Einladung des „Vereins e.V.“ Coburg in die Vestestadt kam, hat sich den verschiedenen Richtungen des Jazz verschrieben, doch auch Samba, Blues und Bossa Nova fließen in die Musik mit ein. In Coburg präsentiert die Truppe überwiegend Songs aus dem Album „Galego“, das als erstes gemeinsames von Tellado und Pereira 2020 erschienen ist. „Galego“ bedeutet „Galizier“ und ist die mehr oder weniger freundliche Bezeichnung, die Brasilianer den Portugiesen geben. Doch Judith Tellado möchte der Sprache huldigen: Sie schreibt die Texte, zu denen Paulo Pereira die Kompositionen liefert, nicht nur in ihrer Muttersprache Spanisch und auf Englisch, sondern auch auf Portugiesisch. Und da erscheinen dann Personen, die sie kennt: Freundinnen, die Schwester und nach zehn Jahren dann „endlich“ auch der Ehemann. „Mir fiel auf, dass es für den wichtigsten Menschen der Welt kein Lied gab“, bekennt sie lachend, doch das änderte sich. Ein Liebeslied für Georg Sheljasov entsteht.

Interessante Geschichten

Zu jedem Song gibt es eine kleine Anekdote, die Worte fliegen zwischen Tellado und Pereira auf amüsante Weise hin und her. Klamauk und Lachen inbegriffen. Sie haben Spaß zusammen und harmonieren auch musikalisch perfekt. Pereira entlockt seinem Sax die Töne, die gedanklich in die Ferne schweifen lassen, amerikanisches Flair inbegriffen. Der Musiker mit dem gar nicht so portugiesischen, sondern vielmehr ostfriesischen Akzent, hat in Boston gelebt und dort auf den Dächern gespielt und heftig gefeiert. Auch mal ohne Hose, glaubt man seiner Musikpartnerin. Der „Rooftop Groove“ erzählt davon. Die beiden entführen zu Ausflügen nach Lissabon mit „Nobreza Silenciosa“, in dem die Sehnsucht nach der Schönheit dieser Stadt durchklingt und gedenken eines verstorbenen Musikerkollegen in „Right said Eddy“. Temperamentvoll ruft Judith Tellado das Coburger Publikum zum Mitschnippen und Klatschen auf, doch die Fans sind eher die stillen Genießer. Wie sehr sie allerdings von der Musik des Quintetts begeistert sind, zeigt sich im minutenlangen Applaus. Natürlich gibt es dann „ein halbes Stück“ als Zugabe. Am Schluss sind es sogar zwei.

Bildunterschrift – Stimm- und lungengewaltig: Judith Tellado und Paulo Pereira präsentieren eigene Jazzkompositionen.

„Perfekte Kollaboration“ – JazzThing, Feb/Mrz 2021, CD-Rezension "Galego"

Judith Tellado
Karibik und Brasilien

Als Sohn portugiesischer Eltern ist der Saxofonist Paulo Pereira im nordfriesischen Emden aufgewachsen. Dass er dort einmal auf die puerto-ricanische Sängerin Judith Tellado treffen würde, war eher unwahrscheinlich - die beiden begegneten sich dann in Hamburg. Schon auf ihren ersten beiden Alben war Pereira dabei, aber auf „Galego" (Timezone) stammen erstmals alle Songs aus seiner Feder. „Mir gefielen die Stücke und ihr Sound sofort", begeistert Judith Tellado sich. „Ich habe während meiner Zeit an der Uni in Puerto Rico meine Liebe zum Jazz entdeckt und gleich gemerkt, dass Paulo tolle Kompositionen gelungen sind. Man kann seine große musikalische Erfahrung und Liebe zum Detail deutlich hören. Mit einem Sextett interpretieren die beiden zehn Songs, die von mysteriösen Balladen wie „Nobreza Silenciosa" bis zu aufgekratzten Samba- und Bossa-Stücken reichen. Aber auch der Blues, den Tellado im abschließenden „Down Home" mit viel Soul in der Stimme zelebriert, findet seinen Niederschlag auf dem variantenreichen Album. Sämtliche Texte hat die Sängerin übrigens selbst geschrieben, auf Portugiesisch, Spanisch und Englisch, sodass „Galego" - ein in Brasilien gängiger Ausdruck für die Bewohner Portugals - zur perfekten Kollaboration wird. „Ich mische in meinen Songs gerne selbst Jazzsounds mit Latin-Einflüssen, und Paulo macht das auch so", grinst Tellado. „Vielleicht ist es bei mir etwas mehr Karibik und bei ihm etwas mehr Brasilien, aber der Ansatz ist sehr ähnlich.“

Autor: Rolf Thomas

„Ein tolles, swingendes Werk“ – Audio, 12/2020, CD-Rezension "Galego"

„Galego“ – so nennen die Brasi­lianer die Portugiesen. Der Saxo­fonist Paulo Pereira ist Portugiese, obwohl er in Emden aufgewachsen ist, die Sängerin Judith Tellado hingegen stammt aus Puerto Rico. Mit Band-­Unterstützung haben die beiden Musiker jetzt ein tolles, swingendes Werk aufgenommen, das zwischen Jazz, Samba und Calypso hin­ und herwandert. (idt)

Musik: 4 von 5 Punkten

Klang: 4 von 5 Punkten

„Ein Meisterwerk“ – Hossa, November 2020, CD-Rezension "Galego"

Jazz-Sounds mit Latin-Einflüssen

Judith Tellado ist Sängerin und Malerin aus Puerto Rico und hat schon mit ihren Alben Under Neon Stars und Yerba Mala für Furore gesorgt. Nicht umsonst gehört sie zu den Entdeckungen des Jahres 2014. Mit seinem einfühlsamen Saxophonspiel prägte Paulo Pereira den Sound beider CDs entscheidend mir. Ein gemeinsames Projekt schien deshalb nur eine Frage der Zeit zu sein. Galego heißt nun das erste gemeinsame Album, das im Oktober bei Timezone erscheint.

Mit der Musik von Paulo Pereira, die zwischen verschiedenen Jazzstilen sowie Samba- und Calypso-Klängen die Brücke von Portugal zum weiten amerikanischen Kontinent schlägt, ist ein Meisterwerk entstanden. Dafür sorgen auch die Texte von Judith Tellado, die der musikalischen Vielseitigkeit das große Spektrum ihres Gesanges auf Englisch, Portugiesisch und Spanisch entgegensetzt. Eindrucksvoll ist auch ihre improvisierte Scat-Silbensprache. Galego lautet ein gängiger Ausdruck für die Bewohner Portugals aus Galizien. „Ich mische in meinen Songs gerne Jazz-Sounds mit Latin-Einflüssen. Und Paulo macht das ähnlich. Vielleicht ist es bei mir etwas mehr Karibik und bei ihm etwas mehr Brasilien. Aber der Ansatz ist sehr ähnlich, und deshalb harmonieren wir super“, freut sich Judith Tellado. (mh)

 

„In bester Manier des Bossa Nova der 60er Jahre“ – Rhein-Main-Magazin, 10/2020, CD-Rezension "Galego"

„Galego“ markiert für Judith Tellado und Paulo Pereira ein gemeinsames Ankommen. Ein Ankommen in einer neuen Zeit, einem neuen Sound, der in seiner Mischung einzigartig sein dürfte. So perlt beim Titelsong das Fender Rhodes herrlich frisch, und Paulo Pereiras Querflöte jubiliert neben Judith Tellados Stimme in bester Manier des Bossa Nova der sechziger Jahre. In „Merlin“ und „Nobreza Silenciosa“ strahlt der Gesang über einen spacig-mysteriösen Vibe, der an Veröffentlichungen des berühmten ECM-Labels denken lässt.

„Mach das mal anders“ – KulturNews 10/2020, Interview

Judith Tellado und Paulo Pereira spielen schon seit zehn Jahren zusammen. Doch für ihr neues Album haben sie die bewährte Arbeitsweise über Bord geworfen.

Judith, Paulo ist schon seit langem als Saxofonist ein Teil deiner Band, aber für „Galego“ seid ihr euren lateinamerikanischen Jazz anders angegangen.

Judith Tellado: Ja, bisher habe ich meine eigene Musik komponiert,
inklusive der Texte. Aber für „Galego“ habe ich Paulos eigentlich instrumentale Kompositionen mit meinen Texten neu gestaltet. Es war eine Herausforderung, meine Worte in den Melodien von jemand anderem unterzubringen und zu entscheiden, welche Songs ich in in Spanisch oder Portugiesisch schreibe.

Paulo, wie war es für dich, deine Stücke neu interpretiert zu hören?

Paulo Pereira: Judith hat mich darum gebeten, ihr aufzuschreiben, was meine Motivation hinter den einzelnen Stücken gewesen ist. Viele von ihnen sind bestimmten Menschen oder Orten gewidmet, eines basiert auf einem Roman, sie sind ganz unterschiedlich. Judith hat sich da wunderbar reingefühlt und für jedes Stück eine ganz eigene Story entwickelt, das war sehr spannend.

Kam es dabei auch zu Unstimmigkeiten?

Tellado: Nein, überhaupt nicht. Mir war es eine große Hilfe, dass Paulo
so deutlich gemacht hat, worum es in den einzelnen Songs für ihn ging, und dass er so klar gesagt hat, was er will und was er nicht will. Paulo war auch sehr tolerant, was meine Ideen anbelangt. (lacht) 

Pereira: (lacht) Es hilft natürlich auch, dass wir uns mittlerweile gute zehn Jahre lang kennen. Sonst würde so eine Kooperation auch gar nicht funktionieren, oder sie wäre sehr, sehr anstrengend. Mir gefallen Stücke wie „Back Bay Blues“ jetzt auch wieder viel besser. Die lagen teilweise jahrelang in der Schublade. 

Wie sieht die Zukunft für euch aus? Werdet ihr in Zukunft weiter zusammenarbeiten wie jetzt für „Galego“?

Tellado: Dieses Projekt ist etwas, das wir unbedingt weiterentwickeln wollen, wir haben sehr viel voneinander gelernt!

Pereira: Wir hatten durch Corona sehr viel Zeit, bei diesem Album richtig in die Tiefe zu gehen. Ich freue mich jetzt erstmal darauf, „Galego“ 2021 live spielen zu können – dann werden wir sehen, was sich daraus ergibt.

Interview: Jonah Lara 

Galego erscheint am 2. Oktober 

"Ein neuer Sound, der in seiner Mischung einzigartig ist" – Klassik erleben, 09/2020, CD-Rezension "Galego"
Wechselspiel der Jazzstile

Jazz Judith Tellado, Sängerin und Malerin aus Puerto Rico, veröffentlicht mit dem Saxofonisten Paulo Pereira ihr erstes gemeinsames Album ‚Galego‘. Galego ist ein gängiger Ausdruck für die Bewohner Portugals, die bisweilen größere musikalische Kreise ziehen. Das Album ist ein Wechselspiel von verschiedenen Jazzstilen, Samba sowie Calypso-Anklängen und schlägt eine Brücke zum weiten amerikanischen Kontinent. Tellado überzeugt mit ihrem großen Gesangsspektrum auf Englisch, Portugiesisch und Spanisch sowie ihrer improvisierten Scat-Silbensprache. Bei Paulo Pereiras Saxofonspiel kann man seine großen musikalischen Erfahrungen und die Liebe zum Detail hören. Jazz-Sounds mit Latin-Einflüssen aus Karibik und Brasilien sind das Ergebnis der beiden Künstler. Einige Titel haben einen biografischen Bezug zu Pereiras Studienzeit in Boston. Tellado ist es gelungen, genau diesen Flair einzufangen und mit ihrer Interpretation diesem eine neue Dimension zu verleihen. „Es ist ein spannender und dynamischer Prozess, der auch eine Art Neugeburt meiner Stücke darstellt“, so Pereira. Mit ‚Galego‘ sind beide Künstler gemeinsam angekommen. Ein Ankommen in einer neuen Zeit, einem neuen Sound, der in seiner Mischung einzigartig ist. (sm)

Autorin: Sarah Markgraf

"Eigenwillig, lebensfroh und entspannt“ – Grazia, 42/2020, CD-Rezension "Galego"

UND JETZT ALLE: „LA-JA-SA-PO“

So nennen wir den Mix aus Latin-Jazz, Samba und Pop. Wie der klingt? Recht eigenwillig und lebensfroh und entspannt wie bei Judith Tellado und Paulo Pereira. Die Puerto Ricanerin, die seit 2008 in Hamburg lebt, tat sich für dieses Album mit dem Saxofonisten Paulo Pereira zusammen, der Wurzeln in Portugal hat. Ihr musikalischer Brückenschlag zwischen alter und neuer Welt hat Seele und, na klar, super Rhythmus!

„Perfekt harmonierendes Duo“ – Schall, 3/2020, CD-Rezension "Galego"
POSITIVER SCHOCK 

Judith Tellado & Paulo Pereira: Transformation dank Kollaboration. 

Text Oliver Kube Foto Joanna Bidler 

 Während der Tage und Monate, die wir derzeit alle mehr oder weniger isoliert und – geben wir es ruhig zu! – auch etwas traurig in unseren Behausungen verbringen, kann ein wenig lebensbejahende, quirlige Musik nicht schaden, um die Laune zu heben. Speziell jetzt, da die dunkle Jahreszeit anbricht. Genau die richtige Scheibe für diese Situation ist „Galego“ von den Wahl-Hamburgern Judith Tellado & Paulo Pereira. Bei dem mit erstaunlich unterschiedlichem Hintergrund ausgestatteten, allerdings perfekt harmonierenden Duo trifft Latin-Schwung auf lockere Jazzatmosphäre und unverbraucht frischer, funkiger Popappeal auf lyrisch klug vermittelte Weisheit.

Dabei hätten wir die so sympathisch enthusiastische Judith Tellado vom Inselstaat Puerto Rico um ein Haar nie zu Gehör bekommen. „Ich war eigentlich Linguistin, also Sprachwissenschaftlerin“, erklärt sie. „Die Musik war nur ein Hobby, inspiriert von meiner Mutter. Sie hat oft für meine Schwester und mich gesungen und uns durch ihre Liebe zu den traditionellen Liedern Mittelamerikas und der Karibik viel mitgegeben. Dennoch habe ich in San Juan Phonologie studiert und danach begonnen in dem Bereich zu arbeiten. Als ich 2008, über den Umweg Kanada, nach Deutschland kam, habe ich lediglich daheim für mich gesungen.“ Dabei bestand Tellados Publikum maximal aus einer Person. Diese war aber – zum Glück – genau die richtige: „Mein Mann, Georg Sheljasov, ist selbst Musiker. Wir arrangieren und produzieren alle meine Songs gemeinsam. Er hat damals sofort meine Leidenschaft für den Gesang gespürt und dazu wohl eine Art Talent erkannt“, berichtet Judith fröhlich lachend. „Irgendwann sagte er zu mir, dass ich mehr als gut genug sei für eine Karriere auf diesem Gebiet, und es doch einfach mal versuchen sollte.“ Ihre vier bisher veröffentlichten Soloalben mit Aufnahmen zwischen sanften Jazzpop-Balladen, knackigem Funk und emotionalem Latin-Feeling beweisen: Der Herr Gatte hatte absolut Recht.  

Später kam ihr aktueller Kreativpartner Paulo Pereira ins Spiel. „Wir trafen uns über Kollegen“, erinnert sich Tellado. „Wir brauchten für ein Funkprojekt einen Saxofonisten und Paulo wurde uns empfohlen. Ich weiß noch, wie ich von seiner Professionalität und dem hohen Grad der Vorbereitung beeindruckt war, als wir uns zur ersten Session trafen.“ Im Laufe der Zeit lernten sich die zwei besser kennen. Sie gaben gemeinsam eine Reihe von Konzerten beziehungsweise besuchten die Shows des jeweils anderen als Fan. Aus der stetig enger werdenden musikalischen Verbindung erwuchs obendrein eine schöne private Freundschaft. 

„Ich spiele mit meinen Quintett hauptsächlich Eigenkompositionen“, sagt Saxofonist Paulo Pereira, der zuvor schon für und mit Stars wie Roger Cicero, Sven Bünger (Cultured Pearls, Soulounge) oder R&B-Legende Lamont Dozier arbeitete. „Das sind Instrumentals, die ich im Laufe des Jahres mal im Alleingang, mal mit Kollegen geschrieben habe. Nach einem unserer Auftritte fragte mich Judith, ob sie versuchen dürfe, für einige davon Texte zu schreiben und sie mit Ge- sang zu versehen. Ich war überrascht, sagte aber, sie möge es gern probieren.“ Es dauerte nicht lange, da bekam der in Emden als Sohn portugiesischer Einwanderer geborene Bläser die Stücke von der Kollegin zurück. Das Ergebnis erstaunte ihn noch viel mehr als die Anfrage: „Ich muss gestehen, dass ich mich mit einigen der Lieder, von denen einige in ihrer Urform schon über zehn, zwölf Jahre alt sind, etwas eingerichtet hatte. Deshalb war es fast schon eine Art positiver Schock, als ich hörte, wie Judith sie mit ihrem Gesang und den mal in englischer, dann spanischer beziehungsweise portugiesischer Sprache gehaltenen Worten interpretierte. Die Songs wurden um viele neue, unerwartete Schattierungen, Dimensionen und Emotionen angereichert und geradezu revitalisiert. Gute Beispiele dafür sind unsere Single ‚Back Bay Blues‘ oder der Titeltrack ‚Galego‘, die diesbezüglich eine Riesenentwicklung durchgemacht haben.“

 Die Transformation auch solcher Stücke wie des vom traditionellen Fado beeinflussten, wunderbar melancholischen „Nobreza Silen- ciosa“, des schmissigen, an Bebop und West-Coast-Jazz angelehnten „Right Said Eddy“ plus des fast schon unverschämt gutgelaunten Ohrwurmkandidaten „Chega de neve“, ver- stärkte sich sogar weiter, als das Duo daran ging, die nun gemeinsamen Songs zur Freude des Publikums live darzubieten. „Aus den ursprünglich nur von mir komponierten Nummern ist so eine aufregend authentisch klingende Kollaboration erwachsen, die offenbar nicht nur uns selbst richtig Spaß macht“, stellt Paulo völlig korrekt fest. 

Doch dann wurden die Liveaktivitäten jäh vom Ausbruch der Pandemie gestoppt. „So schlimm das Ganze für jeden von uns ist, war der Lockdown für die Produktion unseres Albums immens hilfreich“, sagt Judith. „So konnten wir uns voll auf die Studioarbeit konzentrieren und viel mehr Zeit, Energie und Gedanken investieren, als es sonst wohl möglich gewesen wäre. Das Ergebnis macht uns sehr stolz.“

"Wunderbares Album zwischen Jazz und Pop" – Hamburger Abendblatt, 06.11.2019, CD-Rezension "Yerba Mala"
Eine Puerto Ricanerin, die in Hamburg zur Sängerin wurde

Judith Tellado kam der Liebe wegen nach Deutschland. Inzwischen hat sie ihr viertes wunderbares Album zwischen Jazz und Pop veröffentlicht

Hamburg – Judith Tellado ist ein Mensch, der aufgebrochen ist. Mit allen Fragen und Veränderungen, die dazugehören. Aufgewachsen in Puerto Rico, zog sie 2008 der Liebe wegen von San Juan nach Hamburg. Gemeinsam mit ihrem heutigen Ehemann, dem Gitarristen und Pianisten Georg Sheljasov, entdeckte sie im Norden ihre musikalische Seite. Und die berührenden Songs, die Judith Tellado seitdem schreibt, leben von dem Transit, den sie durchlaufen hat. Die studierte Linguistin singt auf Englisch und Spanisch. Und mitunter finden sich auch einige deutsche Einsprengsel in ihren Liedern, die zwischen Latin Jazz, Chanson, Swing, Pop und Soul changieren.

"Spanisch und Englisch sind die Sprachen meiner Kindheit und Jugend, weshalb sie für mich emotional aufgeladen sind. Auf Deutsch kann ich zwar sprechen und schimpfen. Aber bisher ist das Deutsche etwas, was ich benutze, nicht etwas, das ich bin", erzählt Judith Tellado bei einem Kaffee im Portugiesenviertel. Sehr klug und herzlich spricht sie von den großen und kleinen Unterschieden, die solch ein einschneidender Umzug mit sich bringt. Von dem Schmerz, Familie und Vertrautes zurückzulassen. Und von der Neudefinition in der Fremde.

All diese Erfahrungen fließen in ihre Musik ein, etwa in "Valija Lista" – eine Singer-Songwriter-Ballade, in der Tellados Stimme stark strahlen kann. Zu finden ist die Nummer auf ihrem vierten Album, "Yerba Mala", was übersetzt einerseits Unkraut bedeutet, andererseits eine Frau bezeichnet, die sich nicht an Konventionen hält. Die 41-jährige trägt an diesem Herbstvormittag ein knallrot gemustertes Kleid, dass sie selbst entworfen und genäht. Eine kraftvolle Malerin ist sie zudem.

Die schöpferische Arbeit sei enorm wichtig, um ihre eigene Identität immer wieder zu überprüfen. "Was haben kulturelle Einflüsse mit meiner Person zu tun? Ist das sofort puerto-ricanisch, wenn ich eine Blume im Haar tragen? Bin ich besonders deutsch, wenn ich gerne Grünkohl esse?"

Judith Tellado reflektiert vielschichtig und richtet den Blick auf alle Schattierungen des Daseins. In der akzentuierten Jazz-Nummer "For The Good Times" bedankt sie sich etwa bei einem für sie prägenden Menschen, von dem sie sich trennen musste, weil das Miteinander nicht mehr funktionierte. Und in "Johnny Tramp", einem Song über US-Präsident Trump, verhandelt sie den systematischen Rassismus, den ihre in Florida lebende Verwandtschaft erlebt. Für Judith Tellado bedeutet Kunst, Gefühle kanalisieren zu können, die negativen wie die positiven. Deshalb gibt sie nicht nur äußerst kommunikative Konzerte, sondern zudem Unterricht in Gesang und Percussion.

Für sie ist Kultur ein Gesprächsangebot, mit dem sie als Migration zum Teil der deutschen Realität wird, erzählt Judith Tellado. Einzig wenn sie malt, brauche sie Stille. Dann fertigt sie unter anderem ausdrucksstarke Selbstporträts, die mit zahlreichen Details aufgeladen sind. Mal hält sie ein Tier im Arm, mal öffnet sich in ihrem Körper eine Tür. Sie stelle sich selbst lieber ehrlich als ausschließlich schön dar, sagt sie. Alles andere wäre ja auch langweilig. Und das ist Judith Tellados Kunst ganz gewiss nicht.

Konzert: 8.11. 20.00, Wohngeschwister Ottensen (S Altona), Bahrenfelder Str. 138, Karten zu 20,- unter www.judithtellado.de

Autorin: Birgit Reuther

"Stürmisch gefeiert" – Hannoversche Allgemeine, 28.09.2019, Konzertbericht

Musik wider den Einheitsbrei
Judith Tellado und Georg Sheljasov werden im KulturKaffee stürmisch gefeiert

Isernhagen F.B. Die aus Puerto Rico stammende Wahlhamburgerin Judith Tellado und ihr Ehemann Georg Sheljasov haben am Donnerstagabend Premiere im KulturKaffee Rautenkranz in Isernhagen gefeiert - und was für eine. Das Erste, was an der Frau mit der braunen Haarmähne und dem weißen Rock auffällt, sind ihre nackten Füße. „So bin ich mehr bei mir selbst" , sagt sie. Das weitaus interessantere Merkmal ist ihre Stimme - kraftvoll und mit einer ganz eigenen Klangfarbe, die die Zuhörer bereits bei den ersten Tönen aufhorchen lässt. Ihr Ehemann begleitet sie unaufdringlich einfühlsam am Klavier oder auf der Gitarre, während sie selbst die Texte mit Perkussionsinstrumenten untermalt. Je nach Genre benutzt sie ein Güiro (ein langes, hohles Rhythmusinstrument) für die lateinamerikanischen Rhythmen, die Cajón oder Kistentrommel für Pop, aber auch Shaker und Snare Drum (kleine Trommel) mit Jazz-Besen. Die Lieder stammen aus ihren Alben „Under Neon Stars" von 2014 und dem aktuellen „Yerba Mala", was so viel wie Unkraut bedeutet. Die meisten Texte hat Tellado selbst geschrieben und komponiert - beileibe kein „Unkraut". Die Schublade, in die ihre Musik hineinpasst, ist noch nicht gebaut. Lateinamerikanische Folklore, Bolero, Salsa und Jazz-Standards wechseln in bunter Folge. Und bei jedem Titel geht das Publikum mehr mit, feuert an und feiert die Musiker. „Ich bin ein emotionaler Mensch. Und so ist meine Musik, sind meine Bilder und selbst entworfenen Kleider", erklärt die vielseitige Künstlerin dem Publikum. Mit viel Gestik und immer einem Lächeln auf den Lippen erzählt sie den Inhalt ihrer auf Spanisch oder Englisch gesungenen Titel. So ist sie, die gelernte Linguistin und musikalisch Autodidaktin Tellado: Sie genießt den Moment und versprüht pure Lebensfreude. Ihre Musik gegen den Einheitsbrei fesselt die Besucher bis zum letzten Takt. Drei Zugaben jubeln diese herbei und es hätten gern noch mehr sein können.

Bildunterschrift: Judith Tellado und ihr Gatte Georg Sheljasov erobern das KulturKaffee im Sturm.

Autor: Jürgen Zimmer

"Verblüffende Vielfalt" – Folker (Juli 2019), CD-Rezension "Yerba Mala"

Die in Hamburg lebende puertoricanische Sängerin Judith Tellado lässt sich nicht reinreden. In verblüffender Vielfalt zeigt sie, was sie so alles kann und mag — Bolero, Jazz-Standards, Latin-Folk, Salsa, RnB, amerikanische Hymnen. Manches könnte sogar einem Musical entstammen, und gerade ihre Pop- und Soulballaden haben überdurchschnittliche Qualität. ÄhnIich wechselt sie die Sprachen, Spanisch, Englisch, Deutsch. Die Songs sind oft ungewöhnlich, haben aber eine eindringliche Melodik, die vom intensiven Gesang passend vermittelt wird. So etwas gilt heute eigentlich als nicht marktkonform, gar profillos. Aber wenn jemand seine Interessenvielfalt derart deutlich offeriert, zeigt er nicht gerade dann Profil? In den Sechzigern ermöglichten musikalische Vielseitigkeit und sprachliche Begabung Sängerinnen wie Nana Mouskouri eine weltweite Karriere. Schön, dass dies wiederzukommen scheint. Man braucht Stimmen gegen den Einheitsbrei. Für Latin-Fans ist aber genug dabei. Ihr Song "Guayaba" beispielsweise hat das Zeug großer lateinamerikanischer Balladen und wird von flirrendem Querflötenspiel umschmeichelt.

Autor: Hans-Jürgen Lenhart

"11 Fragen an Judith Tellado", Hamburger Morgenpost, 30.06.2019

11 Fragen an Judith Tellado
Jedes Wochenende verraten Hamburger Persönlichkeiten in der MOPO am Sonntag, was sie bewegt, was ihre größten Macken sind, wofür sie sich schämen und warum Hamburg als Stadt kaum zu schlagen ist. Heute: Judith Tellado, Sängerin und Malerin

1. Ich mag Hamburg, weil ...
... diese Stadt mir die Gelegenheit gegeben hat, mit meiner großen Liebe zusammenzuleben.

2. Ich ärgere mich in Hamburg ...
... genauso wie überall auf der Welt über einen Teil der Bevölkerung. der sich für alteingesessen und privilegiert hält und sich gegen Neues und Veränderung sperrt. Der vielleicht mal einen Einwanderer als Entertainer auf der Bühne anschauen geht, aber diese Vielfalt nicht in seiner Straße haben möchte.

3. Worüber können Sie richtig lachen?
Es braucht nicht viel, um mich zum Lachen zu bringen.

4. Ihre Lieblingssendung im Fernsehen?
„Extra 3" — der reale Irrsinn!

5. Wofür schämen Sie sich?
Heutzutage schäme ich mich nur selten für Dinge. Scham ist oft eine sinnlose Emotion, die dafür sorgt, dass wir uns wegen Dingen schlecht fühlen, für die wir das nicht müssen.

6. Mit wem würden Sie gerne mal tauschen?
Mit Frido, dem Hund meiner Nachbarn!

7. Welches Gericht könnten Sie täglich essen?
Sauerkraut und Rote Bete.

8. Was ist Ihre größte Macke?
Ich habe eine etwas gestörte Beziehung zu technischen Geräten.

9. Welche drei Dinge nehmen Sie mit auf eine einsame Insel?
Sind auch lebende Wesen erlaubt? Dann meinen Mann, den Hund meiner Nachbarn... und eine Packung Sauerkraut.

10. Was nervt Sie an Frauen/Männern?
Mich nervt es, wenn Frauen und Männer sich wie ein Klischee ihres Geschlechterstereotyps verhalten. Zuerst einmal sind wir Menschen. Es nervt mich auch wahnsinnig, wenn Leute „typisch Frau" oder „typisch Mann" sagen und dabei das Verhalten einer anderen Person abwerten und es gleichzeitig auf ihr Geschlecht reduzieren.

11. Was wollen Sie unbedingt noch mal machen?
Oh, so viele Dinge: Ich will den Fuji-Berg in Japan sehen! Und die Pyramiden in Ägypten. Und ich will Paragliding ausprobieren. Und mit dem Auto durch Europa fahren und kleine Konzerte hier und da spielen.

Bildunterschrift: Judith Tellado hat zuletzt das Album „Yerba Mala“ auf den Markt gebracht. Am 11 August tritt sie im Alsterschlösschen Burg Henneberg auf.

"Rauschender Applaus" – Flensburger Tagblatt, 11.06.2019, Konzertbericht

Ladenkonzert mit Karibik-Flair
Rauschender Applaus für Sängerin Judith Tellado aus Puerto Rico in Niebüll

Die Premiere gelang: Dichtgedrängt saßen die Zuschauer im Niebüller Musikwinkel um der puertoricanischen Sängerin Judith Tellado zuzuhören. Wer nicht dabei war, hat was verpasst: Es war ein umwerfendes, großartiges Konzert, das die Fahrt nach Hamburg oder Berlin überflüssig macht. Dank Synje Norlands Engagement gibt es nun Ladenkonzerte, zudem spannende Workshops. Mitten in einem Laden Musik zu genießen - das passt, macht Laune. Judith Tellado zeigte sich mit ihrem Mann Georg an Gitarre oder Keyboard als ungeheuer vielseitige Sängerin.

Ihre Songs drehen um sich Liebe, Schmerz oder Smartphones. Zu Beginn klingt es jazzig mit karibischen Zutaten. Die Zuschauer lauschen gebannt, freuen sich über originelle Geschichtchen rund um die Komposition, die Entstehung des Textes. Mal klingt ernst, oft ist es lustig. Sehr romantisch wird es, wenn Sie einen Song ihrem Mann widmet. „Du bist mein Zuhause", sagt die zu Scherzen aufgelegte Hamburgerin: „Liebe ist zu 40 Prozent kitschig." Beim nächsten Song muss man einfach mitwippen. „Galego", eine swingende Komposition von Paulo Pereira.

Die Sängerin zeigt nicht nur stimmlich viele Facetten, sie bedient verschiedenste Perkussionsinstrumente, lockt dumpfe Beats aus der Cajón, rührt die Snare Drum professionell mit dem Jazzbesen, oder gibt mit dem schnarrenden Güiro einen Hauch lateinamerikanischer Folklore zum Besten. Gatte Georg überzeugt als ein perfekter, weil einfühlsamer Begleiter. Wunderbar überrascht dann ein Bolero von Sylvia Rexach: „Wellen und Sand" sang ihre Mutter einst in der Küche. Weitere Erinnerungen an die Kindheit übertrågt Judith Tellado mit einem Song über die Guaven, die so liebt. Auf der Minibühne werden die Umbaumomente zur schauspielerischen Einlage. Alles auf nackten Sohlen: Auch wenn sie schon lange in Deutschland ist, so geht die Musikerin weiterhin gern barfuß.

Viel zu schnell ist der Abend vorüber; es gibt reichlich Beifall und zum Glück zwei Zugaben. Rauschender Applaus auch für Synje Norland und ihre „Lautnah"-Idee. Davon soll es bald mehr geben. Die Szene in Nordfriesland hat ein neues, eigentlich altes Zuhause, das sich als Juwel entpuppt.

Autor: Arndt Prenzel

Bildunterschrift:
Umjubelt: Judith Tellado überzeugte in Niebüll

"Faszinierende Sinnlichkeit" – Hamburger Morgenpost, 20.06.2019, CD-Rezension "Yerba Mala"

Judith Tellado

Unkraut? Von wegen! Mag der Titel "Yerba Mala" ins seiner deutschen Übersetzung auch an Wildwuchs denken lassen, das einzig Ungezügelte dieses Albums ist das wunderbar herbe Timbre Judith Tellados. Und diese Stimme weiß die gebürtige Puerto Ricanerin einmal mehr packend einzusetzen. Ganz gleich ob ihre Begleiter nun die Musik ihrer Heimat anstimmen, sich in seichtere Pop-Gefilde begeben oder die Symbiose aus Nostalgie und Moderne wagen – stets bleibt da eine faszinierende Sinnlichkeit in ihrem Gesang. (ff)

"Hinreißend" – Audio (6/2019), CD-Rezension "Yerba Mala"

Als langjährige Do-it-yourself-Frau und Autodidaktin kreiert Judith Tellado Kleider, Bilder, und Musik. Letztere dermaßen hinreißend, dass sie in kurzer Zeit weit über ihren Hamburger Kiez hinaus Furore machte. Ihr neues Album setzt jetzt nochmal eins drauf, dank einer eigenständigen Stilmischung, die dergestalt eher selten an die Ohren dringt: hüftschwingende Latin-Rhythmen verwoben mit sprühender Percussion, feine Trompetentupfer aus dem Jazz wie im Titelsong, dazu schwebende Querflöten ("Guayaba") oder funkig-soulige Songs ("Valija Lista") und jazzige Klänge wie in "Johnny Tramp". Zudem beherrscht die Künstlerin aus Puerto Rico Poppiges ("Letters From Paradise") und tolle Balladen ("Schoen, Schoen"). Schön.

Musik: 4 von 5 Sternen
Klang: 4 von 5 Sternen

Erinnert an: Omara Portuondo, Céu

Autor: Claus Dick

"Fesselnd" – DONNA (Juni 2019), CD-Rezension "Yerba Mala"

FESSELND

Bei Judith Tellados Songs nicht mitwippen? Schwierig. Ob Jazz oder Latin – der warmen Stimme der gebürtigen Puerto-Ricanerin ist schwer zu widerstehen. "Yerba Mala" (10.5.)

 

"11 Fragen an Judith Tellado" – Neue Musikzeitung, 31.05.2019

11 Fragen an Judith Tellado

Judith Tellado gehörte mit ihrer eigenwilligen Mélange aus Jazz, Bolero und Singer-Songwriter-Anklängen zu den musikalischen Entdeckungen des Jahres 2014. Über ihr neues Album, das im Mai erscheint, sagt sie: „Die Songs handeln von den vielen großen und kleinen Dingen, die sich in meinem Leben verändert haben, seit ich mich vor zehn Jahren entschieden habe, der Liebe wegen nach Deutschland zu ziehen und hier ein Leben als Sängerin und Malerin zu beginnen. Der Titel ‚Yerba mala‘ (wörtlich Unkraut) ist ein populärer spanischer Ausdruck, um jemanden zu definieren, der nicht gut ist oder der ein rebellisches Verhalten an den Tag legt. Und so wird auch eine Frau bezeichnet, die sich nicht an die etablierten Regeln und Konventionen hält.“

Welche Musik macht Sie stark?
Jazz. Er regt meine Kreativität an und hilft mir, den Hund des Nachbarn zu ignorieren.

Bei welcher Musik werden Sie schwach?
Boleros aus Lateinamerika. Sie wecken in mir Erinnerungen an Sonntage, an denen wir mit der ganzen Familie die Musik meiner Großeltern gehört haben.

Bei welcher Musik stellen Sie sofort das Radio ab?
Beachclubmusik ohne Gesang und mit monotonen Beats, die sich wiederholen und wiederholen und wiederholen ohne irgendetwas auszusagen.

Mit welcher Melodie sollte Ihr Handy klingeln?
Ich mag es nicht, jedes Mal die gleiche Melodie zu hören, wenn mich jemand anruft. Deshalb bevorzuge ich Vogelgezwitscher als Klingelton.

Wenn Sie „Königin von Deutschland“ wären, was würden Sie als Erstes tun?
Ich würde allen Einwanderern mit einer Daueraufenthaltsgenehmigung, die ihre Steuern zahlen, das Wahlrecht geben.

Wie hieß Ihre erste Schallplatte?
„Maestra vida“ von Rubén Blades.

Welches Talent würde man Ihnen nicht zutrauen?
Eine Armee zu führen.

Auf wen oder was können Sie am ehesten verzichten?
Schuhe und Handtaschen als Lifestyle-Artikel. Ich werde die Faszination, die manche Menschen für sie haben, nie verstehen. Schuhe geben mir Schmerzen und Handtaschen, naja…. sie sind ein tragbarer Papierkorb.

Welches Musikstück erinnert Sie an das erste Rendezvous, an den ersten Kuss?
„At last“ war das Lied, das ich in Begleitung meines Mannes Georg Sheljasov bei unserem ersten Treffen sang. Das ist das einzige romantische Date, an das ich mich erinnern möchte.

Woran starb Mozart?
Niemand weiß es sicher, und es ist nicht wichtig. Das Wichtigste ist, dass er existierte, und die Musik, die er schuf.

Welche Musik soll zu Ihrer Beerdigung erklingen?
Der Jazz-Klassiker „I‘ll be seeing you“, aber ich will niemanden mit Geistergeschichten erschrecken.

Link: https://www.nmz.de/artikel/11-fragen-an-judith-tellado

"Einzigartige Stimme" – Schall (Mai/Juni 2019), CD-Rezension "Yerba Mala"

Auf ihrem 2009er Debut „Tiempo Bolero“ sang die aus Puerto Rico stammende und heute in Hamburg lebende Sängerin Lieder ihrer karibischen Heimat, Album Nr. zwei („Life in The Sands, 2011) war ein Konglomerat aus ]azzstandards und ersten Eigenkompositionen. Dieser Weg fand seine nahtlose Fortsetzung auf dem dritten Werk „Under Neon Stars“ (2014), für das sie vom Spiegel bis Stern gefeiert wurde. Angekommen ist Judith Tellado aber erst jetzt. Auf „Yerba Mala“ demonstriert sie stilsicher, dass sie weiß, niemanden mehr etwas beweisen zu müssen. Zwar bleibt Judith Tellado in den 13 selbst geschriebenen Liedern dem Jazz treu und die Karibikeinflüsse liefern weiterhin mehr als nur kleine Farbtupfer‚ doch mittlerweile schöpft die Musikerin aus einer sehr breit aufgestellten Stilvielfalt. Ihre einzigartige Stimme und der emotionale Tiefgang sorgen jedoch dafür, dass alles wie aus einem Guss klingt.

Autor: Christian Hentschel

"Kraftvoll" – Wolfsburger Nachrichten, 18.05.2019, Konzertbericht

Dieser Musikgenuss ist alles andere als Unkraut
Judith Tellado und das Trio Georg Sheljasov begeistern im Parkhotel. 

Wolfsburg. Ein Abend im Mai, an dem Talent und Temperament aufflammten und sich in Top-Tönen ausdrückten. Die gebürtige Puerto-Ricanerin Judith Tellado und das Trio Georg Sheljasov mit Gitarre und Klavier, Werner Kolb am (E-)Bass sowie Paulo Pereira mit Tenor- und Sopransaxofon verwandelten am Freitag den Saal des Parkhotels in eine Stätte der musikalischen Lebendigkeit. Mehr als 70 Gäste hatte das Konzert „Yerba Mala — Latin, Jazz und Pop mit Seele" zum Steimker Berg gelockt. Zur Klangkultur aus der Karibik wurde die entsprechende kulinarische Note offeriert.

„Yerba Mala“, was so viel wie Unkraut bedeutet, ist der Titel des jüngsten Albums von Komponistin, Sängerin und Percussionistin Judith Tellado, die an diesem Abend ausschließlich eigene Songs sang. „Wir haben uns mal entschieden, nur selbst erarbeitete Lieder zu bringen", erläuterte die Künstlerin. „Unkraut" war das, was das Quartett dem Auditorium akustisch unterbreitete, sowieso nicht. Die Titel waren vielmehr so, wie es Judith definierte: „Sie sollen die Kraft der ausufernd wachsenden, tropischen Natur ausdrücken." 

Kraftvoll ist eines von mehreren Merkmalen, die Judith Tellados Stimme auszeichnen. Ihr dunkles Timbre, die Variationsfähigkeit ihres gesanglichen Ausdrucks, die Intensität und die zeitweilige Emphase ließen nach wenigen Minuten den Funken auf die Zuhörer überspringen. Anfangs noch verhalten, später Takt um Takt anwachsend, entwickelte sich der Stimmungspegel des Publikums. Die Eindrücke beflügelten die Emotion. Die mittelamerikanische Künstlerin, die in Hamburg lebt und locker, heiter sowie in gutem Deutsch die Gäste unterhielt, bezog die Zuhörer rasch ein. Die schnippten mit den Fingern die musikalischen Akkorde im Akkordtempo und ließen sich zudem auf das Mitsingen von Refrains ein. Das Konzert wandelte sich zum interaktiven Event.

Die unterschiedlichen Arrangements von Jazz bis Latin gestalteten die Höreindrücke abwechslungsreich, die Gefahr von Monotonie bestand zu keinem Zeitpunkt.

Den nächsten Musikgenuss wollen Parkhotel-Geschäftsführer Werner Lohss und sein Team ihren Gästen am 21. Juni servieren. Dann spielen Dylan Vaughn und Martin Burns zum Mittsommerfest. 

Autor: Andreas Stolz

Bildunterschrift „Yerba Mala: Judith Tellado und Ihre Band verzauberten Im Wolfsburger Parkhotel mit Talent und Temperament.“ FOTO: HELGE LANDMANN / REGI0S24 

"Ehrlich und dadurch authentisch" – Kulturport.de, 10.05.2019, CD-Rezension "Yerba Mala"

Was macht eine Künstlerin und Sängerin, wenn sie bereits entdeckt wurde? Sie macht weiter! Sie versucht dem Prädikat „Entdeckung des Jahres 2014“ gerecht zu werden, sich aber zu verbessern. Und das hat Judith Tellado geschafft. Wie? Mit erarbeiteter Konsequenz und klarer Haltung.

„Yerba Mala“ (Unkraut) zeugt davon. Das aktuelle Album, das nach dem Erfolg von „Under Neon Stars“, dann doch inhaltlich so ganz anders geworden ist. Zugegeben die Vielfalt der Stücke ist vergleichbar, die Mischung aus süd- und mittelamerikanischen Klängen, Jazz, nordamerikanischen Singer-Song-Writer und europäischer Tradition ist glücklicherweise noch vorhanden. Aber ihre Stimme ist reifer, geht auf Inhalte ein, kreiert sie sogar und moduliert. Überhaupt hat sie offensichtlich an Stärke gewonnen. In einem Lied des neuen Albums mit dem Titel „Schön, schön“ singt sie kurz die deutschen Worte: „Sag mir nicht, was ich tun soll!“ – Nein, wir sagen es nicht, denn uns gefällt, was Judith Tellado anbietet. Sie offeriert nun viel mehr von sich selbst, reflektiert nicht mehr überwiegend das Außen, das sie umgibt, sondern geht in sich hinein, ist ehrlich und dadurch authentisch, gewinnt an Kraft.
„Ich musste loslassen nach meiner letzten CD“, sagt sie und braucht spätestens nach diesem Album nicht und niemanden mehr etwas zu beweisen. Es einfach selbstbewusst tun. Von wegen „Unkraut“!

Dem Hörer des neuen Albums wird viel Abwechslung geboten, nichts was im geringsten Langeweile aufbringen lassen könnte. Musikalische Boten aus ihrer Heimat Puerto Rico, mit der wunderbaren Eigenschaft in den Liedern das gesamte Leben zu verarbeiten, zu besingen, lyrisch, rhythmisch und bewegungsintensiv („Yerba Mala (Track 1), Valija Lista (3), Guayaba (7).
In den ruhigen Stücken wie beispielsweise Tuya (6), „This Will Be“ (11) und „Fifteen Seconds of Noise (13) schafft sie eine eigene Aura, die nicht das konterkariert, was sie zuvor performt, sondern damit die Bandbreite ihres Könnens beweist.

Übrigens sind die grafischen Elemente auf der CD, dem Booklet und dem Cover auch von ihr. Auch in der bildenden Kunst ist die Autodidaktin also aktiv.

Autor: Claus Friede

Link: https://www.kultur-port.de/index.php/kolumne/jazz/15631-judith-tellado-yerba-mala.html

"Treue Fangemeinde ersungen" – Bergedorfer Zeitung, 26.10.2018

Sammeln für die perfekte CD
Crowdfunding Musikerpaar hofft auf weitere Unterstützer

Lohbrügge (cr). Der Kultur-Spiegel bescheinigte ihr einst, ihre Stimme falle auf „in der Flut der Neuerscheinungen“. Und tatsächlich hat sich Judith Tellado, die mit ihrem Mann Georg Sheljasov in Lohbrügge lebt, schon eine treue Fangemeinde erspielt. Sie singt regelmäßig in kleineren Konzertsälen in Deutschland für „meine Kunden“, wie sie ihre Fans liebevoll nennt. Um diesen Kunden eine CD in Profiqualität bieten zu können, geht die 40-jährigen nun ungewöhnliche Wege: gemeinsam mit ihrem Mann sucht sie per Crowdfunding Unterstützer für das Album-Projekt „Yerba Mala“. Etwa zwölf Songs nimmt die Lohbrüggerin derzeit mit ihrem Mann und weiteren Musikern auf – Lieder, die sich zwischen den Genres Jazz, Pop, Swing oder Salsa bewegen. „Nur eine Richtung zu mache, finde ich langweilig“, sagt Judith Tellado. Und so singt die gebürtige Puerto Rikanerin auch mal auf Englisch, mal in ihrer Heimatsprache Spanisch und mal auf Deutsch. Das Lateinamerikanische aber klingt oft durch, etwa, wenn sie Instrumente wie den Güiro verwendet, bei dem mit einer Art Kamm über die geriffelte Oberfläche eines Hohlkörpers gestrichen wird. Wie das klingt, können Interessierte in einem Video sehen, das Judith Tellado für das Crowdfunding-Projekt aufgenommen hat (www.startnext.com/yerbamala). Im Frühjahr 2019 soll die CD von Judith Tellado erscheinen – bereits ihre vierte. Doch um eine CD zu produzieren,die auch von Radiosendern gespielt werden kann, die eine sehr gute Aufnahmequalität für verschiedene Abspielgeräte hat, müssen die Songs von einem Audiomaster bearbeitet werden. Zusammen mit weiteren Kosten summiert sich das auf 10.000 €, die das Paar nun per Crowdfunding sammelt. Bis zum 6. November können sich Spender beteiligen: Sie können für ihr Geld unter verschiedenen Geschenken wählen. Wenn das Ziel nicht erreicht wird, erhalten Sie Ihr Geld zurück. Der Endspurt läuft: mehr als 5400 € sind bereits erreicht.

Bildunterschrift: das Musikerpaar Judith Tellado und Georg Sheljasov wirbt per Crowdfunding um Geld für eine CD-Produktion. Foto: Rückert

"Jazztradition, lateinamerikanische Rhythmen und Pop" – Wilhelmshavener Zeitung, 20.02.2018, Konzertbericht

Dem Jazz-Song hat sich die Puertoricanerin Judith Tellado verschrieben, die mit ihrem Trio zum zweiten Mal zu Gast beim Jazzclub Wilhelmshaven-Friesland im Pumpwerk Club war. Nach ihrem dritten Album wurde der seit zehn Jahren in Hamburg lebenden Sängerin und Perkussionistin bescheinigt, souverän und klangschön im europäischen Jazz-Singer-Songwriter-Genre angekommen zu sein. Diese Qualitäten bewies sie zusammen mit dem Pianisten Georg Sheljasov und dem Saxophonisten Paulo Pereira, der ebenfalls mit einigen Kompositionen im Repertoire des Trios vertreten ist. Neben Geschichten aus dem Alltag im Kiez von St. Pauli erzählen die von Tellado selbst geschriebenen Stücke, geprägt von Jazztradition, lateinamerikanischen Rhythmen und Popelementen von den Brüchen des Lebens.

WZ – Fotos: Gabriel Jürgens

"Ein Hauch Karibik" – My Way, 04.02.2015, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Neue Frauenstimmen aus Deutschland

Judith Tellado "Under Neon Stars", DWEDA Records, ca. 17 €

2008 zog die Puerto Ricanerin nach Hamburg – ihr neues Album weht einen Hauch Karibik mit Jazz und Pop in unsere Gefilde.

"Facettenreich" – STERN, 02.01.2015, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Sie ist nicht eine Frau, sie ist viele Frauen: Judith Tellado stammt aus Puerto Rico und lebt in Hamburg. Sie studierte Kunst, sie malt und wurde eher zufällig Sängerin. Talentiert ist sie allemal. So facettenreich wie ihre Persönlichkeit klingt auch ihr selbst geschriebenes Album "Under Neon Stars": Lateinamerikanische Klänge treffen auf Jazz, leiser Pop vermischt sich mit Songwriter-Künsten. So unbeschwert kann das Jahr gerne weitergehen.

(4 von 5 Sternen)

"Ihre Stimme fällt auf in der Flut der Neuerscheinungen" – kulturSPIEGEL, 01.01.2015, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Neue Jazz-CDs

Judith Tellado: "Under Neon Stars" (DWEDA Records)

Bei "Round Midnight" lässt sich die Sängerin nur von Gitarre und Bass begleiten. Ansonsten scharen sich fünf Musiker um Tellado, die vor allem eigene Stücke darbietet – Songs, die an ihre Wurzeln in Puerto Rico erinnern, Balladen über die neue Heimat Hamburg. Themen findet Tellado auf St. Pauli. Ihre Stimme fällt auf in der Flut der Neuerscheinungen.

Autor: Hans Hielscher

"Sympathischer Retro-Sound" – stereo, 01.01.2015, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Die in Hamburg lebende Puertorikanerin Judith Tellado hat allerhand Talente, mehrere führt sie hier vor. Sie komponiert, textet, singt eigene Songs (Ausnahme: Monks "Round Midnight") auf Englisch und Spanisch, pendelt souverän zwischen Jazz und Latin, Singer-Songwriter-Stil und Pop: sie zeichnet, schriftstellert und lässt die CD mit einer Short Story ausklingenm in der man Figuren aus den Song wiederbegegnet, die selbst kleine Geschichten sind. Als Rahmen für Tellados angenehmene Stimme kreiert Georg Sheljasov mit wenigen Instrumentalisten einen sympathischen Retro-Sound mit gelegentlichem 50er-Jahre-Flair. klm

Musik: 3,5 von 5 Sternen
Klang: 4 von 5 Sternen

"Souverän und klangschön" – Jazz Podium (12/2014), CD-Rezension "Under Neon Stars"

Vocals zum Jahresausklang

Auf sich selbst und ihre Lebenserfahrungen als Migrantin aus Puerto Rico vertraut die Hamburger Sängerin Judith Tellado bei ihrem hörenswerten Album „Under Neon Stars" (DWEDA Records 30114). Sie traf vor Jahren zufällig den Hamburger Pianisten Georg Sheljasov und entschied sich, in die Hansestadt zu ziehen. Folklore-Einflüsse aus ihrer lateinamerikanischen Heimat, Pop und Jazz finden sich auf dem Album, für das sie bis auf eine karg instrumentierte Version von Monks „Round midnight" alle Titel selbst geschrieben hat. Die Aufnahme lebt vom Miteinander der unterschiedlichen Einflüsse ebenso sehr wie von überraschenden Arrangement-Ideen in einem insgesamt zurückgenommenen Gesamtkonzept; mal sticht ein Saxophon-Kommentar wie eine Nadelspitze, mal scheppert eine E-Gitarre Stopp-Zeichen zu einem flüssigen Tanzrhythmus. Judith Tellado ist mit diesem Album souverän und klangschön im europäischen Jazz-Singer-Songwriter-Genre angekommen.

"Beeinflusst von Frida Kahlo" – kulturNEWS (Dezember 2014)

Die puertoricanische Hamburgerin Judith Tellado mixt auf ihrem aktuellen Album "Under Neon Stars" Latinklänge mit Jazz und Songwriterpop. Ihre Malerei ist weniger geprägt von solcherart Stilmelange. Beinflusst von Frida Kahlo schafft sie vor allem allegorienreiche Selbstporträts, die Gefühls- und Gemütszustände kenntlich machen und zugleich symbolisch verschleieren. Ihre Bilder sind noch bis Mitte Januar in der Hamburger Galerie am Nau zu sehen, und wer will, kann am 9.1. live erleben, wie die Frau singt, die solche Sachen malt (Kulturhaus Eppendorf, Hamburg). mw

"Das Multitalent vom Kiez" – Hamburger Morgenpost, 28.11.2014

Lieder und Bilder von Judith Tellado
Liebeserklärung an St. Pauli
Von Transvestiten, Prostituierten und Seeleuten: Die 36-Jährige besingt und malt Hamburgs urigsten Stadtteil

Das Multitalent vom Kiez: Künstlerin Judith Tellado (36) singt nicht nur Lieder über ihren Lieblingsstadtteil St. Pauli - sie malt auch knallige Bilder von den Landungsbrücken und Fischern auf der Elbe. Ihr neues Album „Under Neon Stars" stellt sie am 9. Dezember im Nochtspeicher vor. Ein Mix aus Jazz und Latin - Lieder über Prostituierte, Partygänger und all die schönen bunten Lichter... 2008 zieht Judith Tellado aus Puerto Rico nach Hamburg.- der Liebe wegen. „Am Anfang war ich noch oft traurig und hatte Heimweh, wie alle Ausländer, die neu in einer Stadt sind", sagt sie. „Aber die Atmosphäre im Hafen hat mir Ruhe gegeben. Damals bin ich dort jeden Tag spazieren gegangen." Mit ihrem Mann, dem Musiker Georg Sheljasov, lebt sie auf St. Pauli, in Hafennähe. „Das bunte Treiben auf dem Kiez inspiriert mich immer wieder beim Songschreiben", sagt Judith Tellado. „Meine neuen Songs erzählen Geschichten von den Menschen, die hier leben." In dem Lied „Lady Monique" geht es um einen Freund, der als Transvestit arbeitet. In dem spanischen „A Un Marinero" singt sie über die Frau eines Seemannes, die es kaum erträgt, so oft allein zu sein. Und auch die Gemälde (75 bis 800 Euro) von Judith Tellado drehen sich rund um die Hansestadt. Im Januar stellt die Künstlerin sie in der „Galerie am Nau" (Neustadt) aus. Karibik trifft auf Kiez. Gute Laune garantiert! SIB

Konzert: Am 9.12. im Nochtspeicher, 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr), 15 Euro an der Abendkasse

Ausstellung: Vom 2. bis zum 14. Januar in der „Galerie am Nau" (Ditmar-Koel-Straße 13, Neustadt), Di-Sa 14-18 Uhr, Eintritt frei, www.judithtellado.de

"Sinnlich und eindringlich" – Frankfurter Neue Presse, 28.11.2014, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Der CD-Tipp
Die Stimme der Karibik

Ein Zufall ließ sie zur Musik kommen, die Liebe nach St. Pauli. Dem bekanntesten Stadtteil Hamburgs hat Judith Tellado nun auch ihr drittes Album "Under Neon Stars" gewidmet. Eine Hommage an den schillernden Kiez, seine Menschen und Leuchtreklamen, in der die gebürtige Puerto Ricanerin ebenso entspannt zwischen Englisch und Spanisch wechselt wie zwischen traditionellen Jazz-Momenten und offener Pop-Umarmung, karibischen und lateinamerikanischen Rhythmen. Mögen die Stücke auch nicht immer von der ganz großen Originalität tönen, so bleibt doch diese Stimme in Erinnerung: sinnlich und eindringlich. for

"Großartige Stimme" – Für Sie, 24.11.2014, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Judith Tellado "Under Neon Stars"

Ob laut oder flüsternd leise: die Wahlhamburgerin überzeugt mit angejazzten Latinsongs und einer großartigen Stimme. Ca. 15 Euro

"Gespür für süße Ohrwürmer" – Hamburger Morgenpost, 20.11.2014, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Judith Tellado

Ein Zufall ließ sie zur Musik kommen, die Liebe ins Herz von St. Pauli – und dem Kiez hat Judith Tellado nun auch "Under Neon Stars" gewidmet. Sie wechselt dabei ebenso entspannt zwischen Englisch und Spanisch wie zwischen Jazz-Momenten und Pop, karibischen und lateinamerikanischen Rhythmen. Vor allem aber mit einer Stimme, die Spuren hinterlässt: facettenreich und eindringlich, mit Gespür für süße Ohrwürmer, doch zugleich den Kontakt mit Latin und Funk nicht scheuend. (ff)

"Absolut hörenswert" – Piste, 01.11.2014, CD-Rezension "Under Neon Stars"

Judith Tellado
UNDER NEON STARS

Die Hamburgerin Judith Tellado kommt mit einem ganz besonderen Werk daher: Under Neon Stars heißt es und wurde aufgenommen im heimischen Wohnzimmer. Ein Mix aus Jazz und karibischen Klängen, leidenschaftlich und mit Geschichten, die berühren. Absolut hörenswert.

"Unheimlich gekonnt" – SZENE (Juli 2011), CD-Rezension "Life In The Sands"

GROßE STIMME
Judith Tellados Leben im Sand

2008 zog sie nach Hamburg. Nur ein Jahr später erschien mit „Tiempo de Bolero" das Debüt-Album von Judith Tellado. Seitdem ist die gebürtige Puerto Ricanerin überaus aktiv. So vergeht kaum ein Monat, ohne dass ihr einprägsamer Name in diversen Programmblättern einschlägiger Hamburger Live-Clubs auftaucht. Neben den vielen Auftritten hat die Sängerin noch Zeit gefunden, ein neues Album zu konzipieren, das gemeinsam mit ihrem Ehemann und Pianisten Georg Sheljasov eingespielt wurde und das im Juli auf den Markt kommt. „Life In The Sands", so sein Titel, enthält Jazz-Standards, Eigenkompositionen und Latin-Nummern. Tellados samtener Stimme steht das alles außerordentlich gut. Mit schlafwandlerischer Sicherheit umsingt sie jedes Fettnäpfchen, das sich bei solchem Material dem Interpreten gern mal in den Weg stellt. Sie emotiona-lisiert nicht übertrieben und verweigert sich konsequent dem heutzutage leider sehr weit verbreiteten Geknödel. Wenn sie ein Trompetensolo imitiert, klingt es überhaupt nicht nach Effekthascherei. Und selbst einen eingedeutschten Cole-Porter-Song meistert sie ohne jegliche Peinlichkeit. Sympathisch verspielt, angenehm cool und unheimlich ge-konnt. Easy Listening im guten Sinn, das gibt's ja auch nicht alle Tage.

Autor: Michele Avantario